Das Institut für transformative Nachhaltigkeit kreiert bereits mit seinem Name bewusst ein Spannungsfeld. Auf der einen Seite steht die bewahrende Idee der Nachhaltigkeit, an die unsere Arbeit anknüpft. Auf der anderen Seite steht die Erkenntnis, dass durch das Bewahren des Status quos allein die ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit nicht mehr zu lösen sind.

Unsere Arbeit richtet sich an der Erkenntnis aus, dass wir großes Wissen und auch zahlreiche Methoden haben, um ein nachhaltiges Leben zu führen, es dennoch aber nur mühsam schaffen vorwärts zu kommen im Bestreben nach einer nachhaltigeren, sinnvolleren Gesellschaft.

Wir haben uns also die Frage gestellt: Was hindert uns daran, ein wirklich nachhaltiges und gutes Leben zu führen, ohne dass wir fortlaufend das Gefühl haben, etwas zu verpassen, auf etwas verzichten zu müssen oder Errungenschaften unserer Zeit wieder aufzugeben?

Die zahlreichen ökologischen, sozialen und persönlichen Krisen zeigen immer deutlicher, dass insbesondere unser wirtschaftliches Entwicklungsmodell, das materielles Wachstum, Profitmaximierung und Konkurrenz verfolgt, zunehmend nicht mehr zur alleinigen Lösung unserer Probleme taugt, sondern an vielen Stellen sogar zum Urheber dieser wird.

Als Reaktion auf diese Erkenntnis wurden weltweit bereits zahlreiche Ideen, Ansätze, Verfahrensweisen und Strategien entwickelt wie eine nachhaltigere Lebensweise erreicht werden kann.

Vielfach erzielen diese Maßnahmen jedoch bislang noch eine zu geringe Wirksamkeit und können mit den fortschreitenden Herausforderungen kaum Schritt halten. Zu sehr verläuft unser gesamtes privates und gesellschaftliches Leben in den vorgegeben Bahnen des wirtschaftlichen Wachstumsmodells und den damit verbundenen Denk- und Verhaltensweisen.

Bei vielen Veränderungswilligen stellt sich daher ein Gefühl von Ohnmacht, Wut, Resignation oder Zynismus ein, während andere einem Lebensstil nach dem Motto „weiter wie bisher“ nachgehen.

Diese Muster, die uns handlungsunfähig und zum Opfer der Umstände machen, möchten wir durchbrechen.

Denn bei Betrachtung dieser vermeintlichen Zwickmühle wird häufig übersehen, dass die zunehmenden Krisen und die scheinbare Unfähigkeit ihnen wirksam zu begegnen, einen gemeinsamen Ursprung haben. Der Fokus unserer Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme liegt zu sehr auf den sichtbaren, messbaren Aspekten. Die Symptome stehen im Blickfeld. Tieferliegende Ursachen, auf denen sowohl unsere Krisen als auch unsere Lösungsansätze aufbauen und die in Form von Paradigmen, Weltbildern, Denkmustern etc. unsere individuelle und kollektive Weltsicht prägen, bleiben zu oft unberücksichtigt.

In unserer Arbeit ergründen wir diese tieferliegenden Ursachen der Krisen unserer Zeit. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Ort in uns, von dem aus wir agieren. Der Ort, von dem aus wir individuell, kollektiv und systematisch in die Welt blicken, sie wahrnehmen, beurteilen und gestalten.

Auf Grundlage dieser Erkenntnisse entwickeln wir gemeinsam mit Partnern aus Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft Lösungsansätze, die unsere Fähigkeiten und Potenziale ansprechen und unseren Gestaltungswillen und unsere Begeisterung in den Vordergrund stellen. Kurz: uns wieder handlungsfähig machen.